Aktionen bei Stihl: Virus bekämpfen- Kapitalismus auch!
Gestern haben AktivistInnen an den Stihlwerken 2 und 6 im Rems-Murr-Kreis durchgeführt. Grund dafür waren die skandalösen Zustände in der Produktion beim Motorsägenhersteller Stihl.
Was ist bei Stihl los?
Wie viele andere Unternehmen hat auch Stihl alle Angestellten ins Homeoffice geschickt, um sie nicht der momentanen Ansteckungsgefahr auszusetzen und die Verbreitung des Corona-Virus einzudämmen. Leider gilt das nicht für alle Beschäftigten: Weil die Konzernleitung die Lagerbestände vorsorglich füllen will, um im Falle einer Produktionsunterbrechung weiterhin Profite zu scheffeln, arbeiten die KollegInnen in der Produktion, Montage und Logistik weiter. Das heißt: Weiterhin müssen 1000 KollegInnen in drei Schichten täglich in geschlossenen Räumen nebeneinander arbeiten. Die Kühlschränke stehen den KollegInnen nicht mehr zur Verfügung, Teeküchen und Pausenräume wurden geschlossen, doch das Virus hält sich eben nicht an Arbeits- oder Pausenzeiten.
Warum wird so unverantwortlich gehandelt?
Die Antwort ist die selbe wie auf die Frage warum Waffen an Kriegstreiber verkauft oder Autos produziert werden, die unnötig viel Benzin verbrauchen: Weil Kapitalisten damit Geld verdienen können. Den Stihl-Bossen ist die Gesundheit „ihrer“ ArbeiterInnen und die ihrer Familien offensichtlich egal. Sie werden weiterhin alles in Kauf nehmen, um weiter Profite zu machen.
Wie sah die Aktion aus?
Natürlich sind die KollegInnen deshalb wütend. Um uns mit ihnen zu solidarisieren und auf diese Schweinerei der Geschäftsleitung aufmerksam zu machen, haben AktivistInnen Transparente aufgehangen, Flugblätter verteilt und mit Sprühkreide bleibende Botschaften rund ums Werksgelände angebracht. Einerseits wurde so der Wahnsinn der menschenfeindlichen, kapitalistischen Wirtschaftsordnung aufgezeigt, andererseits wurde deutlich gemacht, dass die Stihl-KollegInnen nicht alleine mit ihren Problemen sind. Das der Werkschutz in direktem Auftrag der Konzernleitung verhindern wollte und den KollegInnen die Flugblätter abnahm, betrachten wir als Zeichen dafür, dass wir den richtigen Nerv getroffen haben. Besonders freuen wir uns aber natürlich die zahlreichen positiven Rückmeldungen aus der Belegschaft.
Fazit und Ausblick
Bei Stihl – und in anderen Betrieben, in denen weiter produziert wird – rumort es. Es ist nicht hinzunehmen, dass unsere Gesundheit so aufs Spiel gesetzt wird. Es gilt nun, die Betroffenen unterschiedlicher Betriebe zu vernetzen, Solidarität zu zeigen und Widerstand zu organisieren.
Viren müssen bekämpft werden – der Kapitalismus auch!
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