Stop Anti-Farmers-Bill: Solidaritätsaktion vor indischem Konsulat

Aktion in Solidarität mit Bauernprotesten vor Honorarkonsulat der Republik Indien in Stuttgart

Aktion in Solidarität mit Bauernprotesten vor Honorarkonsulat der Republik Indien in Stuttgart

English version below!

Am Donnerstag, 25. Februar, haben wir eine kleine Solidaritätsaktion vor dem indischen Honorarkonsulat in Stuttgart gemacht. Wir senden Grüße an die Millionen Bäuerinnen und Bauern die in Indien schon seit Monaten protestieren und streiken. Wie so oft bleiben Klassenkämpfe in Indien leider auch in diesem Fall in Deutschland weitgehend unbeachtet, trotz ihrer enormen Stärke. Wir wollen einen Beitrag dazu leisten und die Bewegung gegen die „Anti-Farmers-Bill“ ein wenig präsenter zu machen.

 

Politik für Konzerne und gegen Bäuerinnen und Bauern

Hintergrund ist, dass die indische Regierung ein Gesetzespaket umsetzen möchte, dass Regulierungen zum Verkauf von Agrarprodukten aufhebt. So sollen etwa staatlich festgelegte Mindestpreise abgeschafft werden. Hunderten Millionen Familien, die jetzt schon mehr schlecht als recht von der Landwirtschaft leben droht dann völlige Armut und Hunger. Große Agrarkonzerne würden davon profitieren, sie könnten sich das Land der Kleinbäuerinnen und -bauern nehmen, die Betroffenen als billige Arbeitskräfte ausbeuten und noch einfacher mit Lebensmitteln spekulieren.

Dagegen setzen sich die in verschiedensten Verbände und Gewerkschaften organisierten Bäuerinnen und Bauern seit Monaten ein. Mit Aktionen im ganzen Land, einem Protestcamp vor der Hauptstadt Delhi und mit militanten Auseinandersetzungen konnten sie bereits einigen Druck aufbauen. Ein erster Erfolg ist, dass die Regierung die Umsetzung der Gesetzte zunächst aussetzen musste. Doch die Gesetze sind noch lange nicht vom Tisch, der Widerstand geht ungebrochen weiter.

 

Nichts Neues: Nationalismus ♥ Neoliberalismus

Allgemein erlebt Indien in den vergangenen Jahren einen verschärften Klassenkampf von oben. Seit 2014 regiert die Ultrarechte „Indische Volkspartei“ BJP. Unter Prermierminister Narendra Modi wurde der hinduistische Teil der Bevölkerung gegen zahlreiche anderen Gruppen ausgespielt. Schon seit Jahrzehnten unterstützt die BJP faschistische Terrorbanden oder organisiert selbst Angriffe auf Linke und nicht-Hindus. Auch in Indien zeigt sich, dass Rechte niemals im Interesse der Arbeiter*innen, Bäuerinnen und Bauern agieren. Die letzten Jahre sind ebenfalls geprägt von einer neoliberalen, antigewerkschaftlichen und frauenfeindlichen Politik.

Dagegen stehen aber immer hunderte Millionen die entschlossen und militant dagegen kämpfen. Wir senden ihnen solidarische Grüße: Lal Salam* from Stuttgart to India!

 

*Lal Salam heißt „Roter Gruß“ und ist in der linken Bewegung Indiens gängige Grußformel.


 

Action in Solidarity with the Stop-Anti-Farmers-Bill-Movement in Stuttgart

On Thursday February 25th, we made a small solidarity action in front of the Indian Honorary Consulate in Stuttgart. We are sending greetings to the millions of farmers who have been protesting and striking in India for months! Very often class struggles in India remain rather disregarded in Germany, despite their big intensity. We would like to contribute and make the movement against the „Anti-Farmers-Bill“ a little more present in Germany.

Politics for corporations and against farmers

Background: The Indian government would like to implement a package of laws that lifts regulations on the sale of agricultural products. This means, for example, that state-set minimum prices for agricultural products are to be abolished. To hundreds of million farmer families this would mean bankruptcy or starvation – although they are already struggling to survive day by day. Big corporations will benefit from that as they could grab the small-farmers land, exploit the people concerned as cheap labor and speculate even more easily with food.

The farmers, organized in plenty organizations and trade unions, have been fighting against this for months. With actions all over the country, a protest camp in front of the capital Delhi and with militant clashes, they have already been able to build up some pressure. One first success is that the government had to suspend the implementation of the laws for the time being. Nevertheless, the laws have not been abolished, so the resistance continues unabated.

Nothing new: Nationalism ♥ Neoliberalism

In general, class struggles in India have intensified in recent years. Since 2014, the far-right Bharatiya Janata Party (BJP) has been in power in Delhi. Under Prime Minister Narendra Modi, the Hindu part of the population has been pitted against numerous other groups. For decades, the BJP has supported fascist terrorists and organized attacks on leftists and non-Hindus. The example of India has once again made it clear that far-right politics is never in the interest of workers and farmers. For years, a neoliberal, anti-union and anti-women agenda has been pursued.

However, in contrast there will always be hundreds of millions who fight militantly and determined against that. We send solidarity greetings to them: Lal Salam* from Stuttgart to India!

 

*Lal Salam means „Red Salute“ and is a common leftists salute in India

Aktion in Solidarität mit Bauernprotesten vor Honorarkonsulat der Republik Indien in Stuttgart

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