Gleiche Chancen und Allheilmittel? Die Profitmacherei mit dem Corona-Impfstoff

Der langersehnte Corona-Impfstoff ist endlich da und das Ende der Pandemie scheint nicht mehr weit entfernt, doch bei genauerer Betrachtung bröckelt die glänzende Fassade der Impfkampagne. Hinter Versprechen und scheinbar sozialen Absichten versteckt sich die immer gleiche Profitgier der Pharmakonzerne und die ewige Konkurrenz der verschiedenen Staaten untereinander.

Eine Impfung frühestens 2023

„Wir werden die Pandemie nur dann wirklich beenden, wenn wir sie überall zur gleichen Zeit beenden. Und das gelingt nur, wenn wir einige Menschen in allen Ländern impfen, statt alle Menschen in einigen Ländern impfen.“ so kommentiert die WHO die Impfstoff-Verteilung.

Trotzdem haben sich die Industriestaaten schon 80% des 2021 verfügbaren Impfstoffes vertraglich gesichert. Das bedeutet im Umkehrschluss, in ärmeren Ländern werden 9 von 10 Personen dieses Jahr nicht mehr geimpft. Reiche Staaten wie die USA haben die Pharmaindustrie finanziell unterstützt und können nun von einer privilegierten Position im Zuge der Verteilung profitieren. Hier zeigt sich einmal mehr, dass der Kapitalismus nicht in der Lage ist, dieser Pandemie adäquat zu begegnen. Anstatt eine Impfung für möglichst viele Menschen, unabhängig ihrer Herkunft, schnell bereit zu stellen, zählen einzig und allein Macht und Geld in der Verteilung. Die Gesundheit aller ist reine Nebensache.

„Es ist nicht genug Impfstoff da“

Als Antwort auf die Frage, wann wir denn wieder in ein „normales“ Leben zurückkehren werden, bekommt man fast täglich zuhören: „Wir würden ja gerne alle impfen, aber wir haben zu wenig Impfstoff“. Ist die Menge an verfügbarem Impfstoff wirklich absolut und nicht beeinflussbar? Nein!

Die Impfstoff-Herstellung an sich stellt nämlich nicht das Problem dar. Stattdessen ist die eigentliche Hürde das Patent für den Impfstoff, welches aktuell bei den jeweiligen Unternehmen liegt. Für eine flächendeckende und ausreichende Verteilung, müsste das Patentrecht insofern geändert werden, als dass auch andere Produzenten, den Impfstoff herstellen dürften. Aktuell gibt es aber keinerlei Bestrebungen der Politik in diese Richtung. Auch in der Frage des Preises üben sich die Pharmakonzerne in großem Schweigen. Nur aus Zufall wurden die verschiedenen Preise einer einzelnen Impfdosis geleakt. Fragen wie zu den Produktionskosten in Relation zum Verkaufspreis bleiben aber weiterhin unbeantwortet.

Die Doppelmoral der Pharmaindustrie

Gerne stellen sich Biontech/Pfizer, Moderna & co als Helden der Krise dar. Impfstoff Entwicklung als Akt selbstloser Nächstenliebe, Gewinne seien Nebensache. Betrachtet man allerdings die Gewinnzahlen der verschiedenen Unternehmen und Vorstände zeichnet sich ein deutlich anderes Bild. Allein Biontech/Pfizer können 2021 mit einem Umsatz von 13 Milliarden Euro rechnen, Aktienkurse der Pharmakonzerne steigern sich teils um über 150%. Neben den Vorständen von Moderna hat auch der Vorstandsvorsitzende von Pfizer in großem Stil Aktien des Unternehmens verkauft. Dieser Verkauf fand genau an dem Tag statt, an dem der Arzneimittelhersteller bekannt gab, dass sein Impfstoff mehr als 90 Prozent der Menschen vor einer Covid-19-Erkrankung schützen könne. Zufall?

Pharmakonzerne sind in unserem Wirtschaftssystem immer Profitorientiert. Entwicklungen von Impfstoffen und Medikamenten liegt allein die Aussicht nach Gewinn und nicht der Anspruch Menschen zu heilen, zugrunde.

Impfstoff-Politik im Sozialismus

In einer sozialistischen Gesellschaft wäre Impfstoff keine Ware, sondern ein globales und öffentliches Gut. Pharmakonzerne wären enteignet und in der Hand des Staates. Die Entwicklung, Herstellung und Verteilung von lebensrettenden Medizinprodukte wären weder durch Profitgier, noch durch irgendwelche Patente eingeschränkt. Alle Staaten würden, unabhängig von ihrer wirtschaftlichen Situation, in genau diesen Punkten zusammenarbeiten, um eine gerechte und schnelle Verteilung zu gewährleisten. Durch die weltweite und konkurrenzfreie Zusammenarbeit der Wissenschaft, wäre die Impfstoff-Entwicklung wesentlich effizienter. Produktionsstätten würden anhand des bestehenden Bedarfs geplant hochgefahren und die Verteilung sozial organisiert werden. Im Kapitalismus ist das so unmöglich.

Den Kapitalismus abschaffen!
Impfstoff für alle!
Kein Profit mit unserer Gesundheit!

Auch ganz sehenswert. Die Anstalt Sendung zum Thema Impfpolitik:

Wir haben die Wandzeitung in einigen Ecken der Stadt entdeckt, dass diese wie es scheint weiterverbreitet wird freut uns natürlich! Hier ein paar Fotos aus mehreren Stadtteilen:

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