Kundgebung & Kneipe am Samstag: Mieten runter Löhne rauf!

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Samstag, 26. März: Europaweiter Aktionstag – Housing-Action-Day

 

Kundgebung um 14 Uhr auf dem Erwin-Schoettle-Platz

Veranstaltet vom Aktionsbündnis Recht auf Wohnen, von dem auch Solidarität & Klassenkampf ein Teil ist.

 

Mieten-runter-Kneipe ab 19 Uhr im Linken Zentrum Lilo Herrmann

Leckeres & günstiges Essen, Getränke, Cocktails und Quiz zum Thema

 

Außerdem wollten wir es uns nicht nehmen lassen und schon einmal vorab ein paar Sätze zusammengeschrieben, warum wir das Thema so wichtig finden:

 

Wohnraum statt Profite – Wohnraum statt Kapitalismus

Unsere Miete – deren Rendite

Um 72% sind die Mietpreise bei Neuvermietungen in Stuttgart zwischen 2009 und 2018 gestiegen. Im gleichen Zeitraum sind die Nettoeinkommen in Deutschland nur um knapp 33% gestiegen. Im Klartext konnten also wesentlich höhere Entgelte durchgesetzt werden, für die Miete geht aber ein immer größerer Anteil drauf.

Die Miete ist für die meisten von uns der größte einzelne Batzen, der im Monat von unserem Konto abgeht, bei manchen dürften die Steigerungen sogar jede Lohnerhöhung aufgefressen haben. Gerade seit der Finanzkrise 2009/2010 drängen auch immer mehr Investoren in den vermeintlich krisensicheren Immobilienmarkt.

Das führt zu einer höheren Nachfrage an Immobilien, die Preise bei Verkäufen steigen. Doch diese Profite müssen bezahlt werden! Mieter:innen des Wohnungskonzerns etwa Vonovia zahlten 2020 von jedem Euro Miete 36 Cent Rendite für die Aktionär:innen. Doch auch die meisten „kleinen“ Vermieter:innen langen kräftig zu.

 

Nicht nur Wohnen wird teurer

In den letzten Monaten kommen dazu noch die Preissteigerungen etwa bei Lebensmitteln, Heizkosten und Sprit. Gerade letzteres ist im Zusammenhang mit den Mieten bitter: Obwohl die Mieten in der ganzen Region Stuttgart enorm hoch sind und extrem steigen, war für viele die Miete etwa im Remstal noch günstig genug, dass sich der Fahrtweg nach Stuttgart unterm Strich doch noch lohnte. Das ändert sich jetzt – möglicherweise dauerhaft.

So hängen viele unserer Probleme zusammen: Die einen Kapitalist:innen wollen uns nicht mehr Entgelte zahlen, die anderen mehr Geld mit ihrer Wohnung machen, wieder andere verdienen sich mit den Gewinnen aus der Spekulation mit Gas und Öl angesichts des Kriegs dumm und dämlich.

Das Geschäft der Kapitalist:innen läuft dabei scheint’s trotz Corona prächtig: Allein im letzten Jahr stiegen die Vermögen der Superreichen in Deutschland zusammengenommen um etwa 19%.

 

Kämpfe verbinden

Ob die Reichen die Milliardenschulden für die Corona-Hilfen, Kurzarbeitsgeld und anderen Kosten der Pandemie zahlen werden? Oder die Hundertmilliarden für die Bundeswehraufrüstung? Vermutlich geht das über kurz oder lang eher auf unsere Rücken oder es wird bei Sozialleistungen und ähnlichem gestrichen.

Für uns ist klar, dass wir deshalb zum einen weitaus höhere Löhne in Tarifkämpfen fordern müssen. Andererseits müssen wir aber auch für niedrigere Preise und gegen eine Abwälzung der Krisen- und Kriegslasten auf uns kämpfen. Zu guter Letzt müssen wir aber auch dafür kämpfen, dass der größte Ausgabenbatzen auf unserem Kontoauszug – die Miete – sinkt.

 

Kapitalismus weg!

Wie die meisten anderen Dinge, wird dies im Kapitalismus leider wohl nicht nachhaltig funktionieren, sondern dauerhaft nur im Sozialismus. Aber wir müssen auch im hier und heute dafür kämpfen, dass wir Arbeiter:innen, Angestellte, Erzieher:innen und Pflegekräft uns Wohnraum in der Region Stuttgart leisten können.

Deshalb: Wohnraum statt Profite – Wohnraum statt Kapitalismus!

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