Überbelastung, schlechte Bezahlung, Unterbesetzung und später Altersarmut, das ist aktuell die Lage von Beschäftigen in der Altenpflege. Einen eigentlich geplanten Flächentarifvertrag, der durch Mindeststandards von Bezahlung, Besetzung und Arbeitsrechten zu großen Verbesserungen geführt hätte, wurde nun von der katholischen Caritas in Schulterschluss mit der evangelischen Diakonie verhindert.
Für die 650.000 Kolleginnen und Kollegen, davon 83% Frauen, die bei der Caritas in der Altenpflege arbeiten, hat die Entscheidung der „Arbeitsrechtliche Kommission (ARK)“ verheerende Folgen. Fun Fact: Die ARK besteht zu 90% aus Männern, es haben also mal wieder Männer über die Lebenssituation von Frauen entschieden. Verwunderlich ist diese Entscheidung jedoch nicht, denn ohne Tarifvertrag können die Kapitalisten um einiges einfacher Löhne drücken und weiter Arbeitsrechte missachten.
Hier zeigt sich: Der heuchlerischen Fassade der Kirche und ihrem Gelaber von Nächstenliebe darf man keinen Glauben schenken, denn das Einzige was die Kirche an der Pflege alter Menschen interessiert, sind die Geldscheine und den Profit den sie daraus erwirtschaften.
Das geht am besten wenn die Arbeiter*innen keinerlei Rechte haben sich selbst zu organisieren und gemeinsam Druck aufzubauen, wie beispielsweise mit der Gründung von Betriebsräten oder auch dem Recht zu Streiken. Kirchliche Arbeitgeber erlauben oft mals nur die Gründung sogenannter „MAVs“ (Mitarbeiter*innenvertretungen), die natürlich bei weitem nicht so viele Rechte haben wie ein Betriebsrat.
Caritas, Diakonie und die Kirche stehen durch ihre Profitorientierung und ihren kapitalistischen Interessen in einem direkten Widerspruch zu uns Arbeiter*innen. Wir leben im Kapitalismus, einem Gesellschaftssystem in dem es den Arbeitgebern immer darum gehen wird, noch mehr Profit aus den Beschäftigen und den Patient*innen zu quetschen. Genau deshalb fordern wir eine Verstaatlichung der Altenpflege und dem gesamten Gesundheitssektor.
Das wird allerdings in diesem Wirtschaftssystem nicht passieren , deshalb kämpfen wir für eine Gesellschaft, in der Profit nicht im Mittelpunkt steht, sondern die Bedürfnisse der Arbeiter*innen und der Patient*innen!
Denn nur mit genügend Zeit, Personal und guter Bezahlung ist gute Pflege möglich!