Solidarität mit den Kolleg*innen vom DRK
Gerade jetzt, während Feriertage, setzen die Kolleg*innen vom DRK – egal ob im Rettungsdienst, dem Altenheim oder im Krankenhaus – ihre Arbeit weiter fort.
Nachdem im Herbst bereits die Tarifverhandlungen für den öffentlichen Dienst liefen, wird nun auch der Tarifvertrag des DRK neu verhandelt. Bei den ersten Verhandlungsterminen seit Oktober konnte allerdings keine Einigung erzielt werden, denn die Arbeitgeber*innenseite lehnte jede Forderung von ver.di als “nicht verhandelbar” ab. Deswegen beginnt nun am 21. Januar die von den Arbeitgebern initiierte Schlichtung.
Aber welche Forderungen wurden von ver.di überhaupt gestellt, dass die Arbeitgeber*innen jede einzelne für nicht verhandelbar hielten?
Unter anderem werden 5,5% mehr Lohn, mindestens jedoch 150€, eine Pflegezulage und eine Verkürzung der Arbeitszeiten gefordert.
Diese Forderungen sind auf keinen Fall überzogen, denn Fakt ist: Für ihre Arbeit werden DRK Mitarbeiter*innen schon lange bei schlechten Arbeitsbedingungen viel zu schlecht bezahlt. Außerdem haben DRK Mitarbeiter*innen meist keine Corona-Prämie erhalten und das obwohl sie an der fordersten Front in der Pandemie kämpfen.
Hinzu kommt in der Pandemie noch einiges an zusätzlichem Stress und Belastung. Sowohl in der Pflege als auch im Rettungsdienst müssen sich DRK Arbeiter*innen immer öfter um Covid-positive PatientInnen kümmern.
Neben der Gefahr sich bei den Patienten anzustecken, müssen sie nach jedem Kontakt ihr Material desinfizieren, was im Rettungsdienst bedeutet, dass das ganze Auto geputzt werden muss. Selbst wenn, wie von Spahn behauptet, die Anzahl der Rettungsdienstfahrten zurück geht, wird die Arbeitsintensität und die damit verbundene körperliche und psychische Belastung immer stärker. Neben der eigenen Gesundheit, die man mit jedem Patientenkontakt aufs Spiel setzt, riskiert man auch die Gesundheit seiner Familie und Bekannten.
Und auch vor der Pandemie waren die DRK-Mitarbeiter*innen oft überlastet. Überstunden sind für die meisten Arbeiter*innen beim DRK eher die Regel als die Ausnahme, die Dienstzeiten im Rettungsdienst liegen oft bei 12 Stunden. Durch den Personalmangel kommen zusätzlich zu geplanten Diensten noch viele Extraschichten hinzu. Leid tragen am Ende auch die Patient*innen, denn wenn Arbeiter*innen schon auf dem Zahnfleisch gehen, dann schleichen sich Fehler ein, die im schlimmsten Fall Leben kosten.
Dass die DRKler*innen die Schnauze langsam voll haben, zeigt sich auch an der hohen Beteiligung an den ver.di Aktionen zur Tarifverhandlung. Um den hohen Stand der Organisation in der Gewerkschaft, der grade vorliegt, beizubehalten, ist es jetzt unabdinglich, dass ein guter Tarifvertrag erkämpft wird. Zu oft wurden die Hoffnungen der Mitarbeiter*innen bei Tarifverhandlungen enttäuscht.
Auch wenn ein guter Tarifvertrag ein Schritt in die richtige Richtung wäre, ändert selbst das nichts an der schlechten Lage, in der sich unser gesamtes Gesundheitssystem befindet.
Viel zu oft stehen Profitinteressen über der Gesundheit von Mitarbeiter*innen und Patient*innen.
Klar ist: Im Kapitalismus kann es keine Gesundheitsversorgung geben, in der die Gesundheit im Mittelpunkt steht.
Einige wenige werden immer versuchen sich selber auf Kosten von Menschenleben eine goldene Nase zu verdienen.
In einem System der Arbeiter*innen könnte man dem Ganzen einen Riegel vorschieben, die Gesundheit würde endlich im Mittelpunkt der Versorgung stehen.
Solidarität mit den DRKler*innen!