Für eine gute Pflege! Streikkundgebung in Winnenden

Die Arbeiterinnen und Arbeiter der Kliniken in den Landkreisen Ludwigsburg und Rems-Murr streikten am Mittwoch für eine konsequente Übernahme der Forderungen im TVÖD, nachdem es in zwei Tarifverhandlungsrunden noch keine Annäherung von der Arbeitgeberseite gab. Etwa 300 Angestellte kamen aus den oben genannten Kliniken auf das Parkplatzgelände der Klinik Winnenden, um lautstark bessere Arbeitsbedingungen im Gesundheitssystem zu fordern.

Neben Deligierten der Kliniken sprachen Vertreterinnen und Vertreter der Gewerkschaften. Auch wir von “Solidarität und Klassenkampf” waren mit einem Grußwort auf der Kundgebung vertreten (siehe unten). Außerdem waren wir mit einem Hochtransparent, vielen Schilder und Tagesflugblättern präsent. Auch die Genossinnen des Aktionsbündnis 8.März waren auf der Kundgebung präsent und verteilten die Zeitung zur Tarifrunde.

Heute wurde vor allem klar: die KollegInnen in den Kliniken haben genug von den leeren Versprechungen der Politiker. Wir brauchen ein System in dem in einem Krankenhaus Menschen gepflegt und nicht Profite erwirtschaftet werden. Wenn die in der Corona-Krise von Politikern als “systemrelevant” gefeierten Angestellten im Gesundheitssystem nicht “systemrelevant” genug sind um ihre Forderungen im TVÖD umzusetzen, dann müssen wir das System ändern!

Unser Grußwort:

Liebe Kolleginnen und Kollegen,

Wir sind von Solidarität und Klassenkampf, einer linken Gruppe, die Arbeitskämpfe in verschiedenen Branchen unterstützt. Für uns ist klar: Nur wer sich bewegt, kann etwas verändern. Deshalb freut es uns auch, dass ihr heute so zahlreich dem Streikaufruf nachgekommen seid und gemeinsam mit Kolleginnen und Kollegen aus den Kliniken im Kreis Ludwigsburg und dem Rems-Murr-Kreis für die Umsetzung der Forderungen im TVÖD streikt! Ganz besonders grüße ich an dieser Stelle die Kolleginnen und Kollegen der Hauswirtschaft, also des Transportdiensts, der Patientenbegleitung und des Putzdiensts, da diese leider oft vergessen werden.

Wir sind der Meinung, die Situation in unseren Krankenhäusern geht nicht nur das Personal an, sondern die ganze Gesellschaft. Deshalb haben wir im Juli eine Kundgebung genau auf diesem Platz hier organisiert. Während der Tarifrunde waren hier in Winnenden und Schorndorf mit Flugblättern, Plakaten und Transparenten präsent um den Kolleginnen und Kollegen deutlich zu sagen: Ihr seid nicht allein – eure Kampf ist auch unser Kampf!

Wir wollen keine Gesellschaft in der Krankenhäuser wie Fabriken organisiert sind. Wir wollen keine Gesellschaft in der Profitinteressen wichtiger sind als unsere Gesundheit. Wir wollen keine Gesellschaft in der unsere Forderungen nach mehr Lohn und besseren Arbeitsbedingungen mit Gerede von leeren öffentlichen Kassen abgespeist werden, während Milliarden von Euro an alle Industriezweige verteilt werden. Wir wollen keine Gesellschaft in der Pflegekräfte nur während einer Pandemie “systemrelevant” sind.

Wenn wir, liebe Kolleginnen und Kollegen nicht systemrelevant genug sind, dann müssen wir das System ändern! Lasst uns gemeinsam für ein System streiken und streiten in denen nicht Banken, Konzerne und die ihnen hörigen Politiker über unsere Zukunft entscheiden, sondern wir Arbeiterinnen und Arbeiter. Wir brauchen ein System in dem in einem Krankenhaus Menschen gepflegt und nicht Profite erwirtschaftet werden. Der Weg zu so einer Gesellschaft ist sicher kein einfacher, aber so wie es ist kann es nicht bleiben. Aktionen wie der heutige Streik zeigen wie viele wir sind und was wir bewegen können wenn wir uns zusammenschließen. Wenn ihr mit uns aktiv werden oder mit uns ins Gespräch kommen möchtet, kommt zu unserem Transparent (dahinten bei den roten Fahnen). Ich wünsche euch allen noch eine erfolgreichen Tag und ein kämpferische Tarifrunde!

Gegen die Profitwirtschaft im Krankenhaus!
Für den Sozialismus!

 

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