Podiumsvorträge: Was tun im Betrieb gegen Rechts?
Waiblingen: Mi 20. November, 19 Uhr (Einlass 18:30 Uhr), Bürgerzentrum, An der Talaue 4, 71332 Waiblingen
Stuttgart: Do 28. November, 19 Uhr (davor und danach Kneipenbetrieb!), Linkes Zentrum Lilo Herrmann, Böblinger Straße 105, 70199 Stuttgart-Heslach (U/Bus Erwin-Schoettle-Platz)
Vor einigen Monaten beim Daimlerkonzern: Zwei langjährige Mitarbeiter beleidigen auf rassistische Art und Weise über Monate einen Kollegen mit Migrationshintergrund. Sie schikanieren ihn mit extrem rechten Bildern bei Whatsapp und bedrohen sogar seine Familie. Irgendwann reicht es dem Betroffenen und er meldet die Vorkommnisse bei seinem Vorgesetzten. Die Vorwürfe lassen sich leicht belegen, die beiden Hetzer verlieren ihren Job. Er rechnet damit, dass nun alles vorbei ist, aber es kommt ganz anders.
Denn die beiden Rassisten haben einen Verbündeten an ihrer Seite, der keine Kosten und Mühen scheut, um die Vorfälle zu verdrehen und zu verharmlosen. Dieser Verbündete ist Oliver Hilburger, Führer der rechten Pseudogewerkschaft Zentrum Automobil. Er lässt ein aufwendiges Propagandavideo produzieren, das die beiden Rassisten als unschuldig darstellt. Laut dem faschistischen Streifen seien „ein türkischer Vertrauensmann und die durch und durch korrupte IG Metall“, die im Stil der Mafia im Hintergrund die Fäden ziehe. Doch Hilburger ist nicht alleine: aus allen Ecken der braunen Bewegung wird das Stuttgarter Betriebsprojekt um Hilburger gefeiert und unterstützt. Es scheint so, als ob nach dem Versuch die Deutungshoheit auf der Straße, in den Medien und Parlamenten jetzt auch um die Vorherrschaft im Betrieb gekämpft werden soll.
Warum investiert der ehemalige Co-Bandleader einer Naziband, die den Soundtrack für die Videos des NSU lieferte, soviel Energie in die Verteidigung von zwei Rassisten? Warum schießt Zentrum Automobil so scharf gegen die IG Metall, nicht aber gegen die Konzernführung? Welche Rolle spielen Akteure wie 1Prozent für Deutschland oder Björn Höckes AfD-Flügel in all dem? Womit ist in der Region Stuttgart zu rechnen, in der es in Waiblingen oder Sindelfingen bereits Zentrums-Ableger gibt? Und vor allem: Was können wir dieser Rechtsentwicklung entgegensetzen?
Auf Einladung der Initiative Klassenkampf, des Antifaschistischen Aktionsbündnisses Stuttgart & Region und des Bündnisses Zusammen gegen Rechts Rems-Murr diskutieren das: Ein Mitglied der IG Metall, ein Antifaschist, ein Betriebsrat von Daimler Mettingen.
Personen, die rechten Organisationen zugehörig sind oder rechtes Gedankengut durch T-Shirts, Flugblätter und ähnlichem Propagieren, sind von der Einladung ausgenommen und werden der Veranstaltung verwiesen.