Videos & Aufruf zum 1. Mai 2023

Wir sind eine Initiative zum 1. Mai von Beschäftigten aus verschiedenen Berufen, sowie politisch Aktive. Darunter z.B. die ver.di Betriebsgruppe der Rems-Murr Kliniken, IG Metall Vertrauenskörper bei BOSCH WaP in Waiblingen, ver.di Azubis im Klinikum Stuttgart, ver.di Aktive bei der Stuttgarter Jugendhausgesellschaft STJG, vom ver.di Ortsverein Rems-Murr-Kreis und Solidarität und Klassenkampf. Gemeinsam rufen wir dazu am 1. Mai auf die Straße zu gehen. Organisiert werden auch zwei antikapitalistische Bereiche auf den DGB Demos in Waiblingen und Stuttgart.

1maiaufdiestrasse.info

Infos zur Revolutionären 1. Mai Demo
Infos zum 1. Mai Fest

 

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Aufruf 2023
Tradition meint nicht die Asche bewahren, sondern das Anfachen des Feuers!

Kommt zur DGB-Demo am 1. Mai 2023 in Waiblingen oder Stuttgart! Beteiligt Euch am antikapitalistischen und klassenkämpferischen Bereich!

Liebe Kolleg:innen,
der 1. Mai mit seiner langen Geschichte steht für den Weg des Klassenkampfes, der das Rad der Geschichte stetig vorantreibt. Es ist der Tag, an dem unsere Klasse, die Klasse der Arbeiter:innen, nicht nur ihre tagespolitischen Forderungen, sondern auch die Perspektive einer neuen Gesellschaft jenseits des Kapitalismus auf die Straße trägt. In Zeiten von Krisen, Kriegen und Armut, also in Zeiten wie heute, ist diese Perspektive für uns notwendiger denn je!

Seit über einem Jahr tobt in der Ukraine ein Krieg, der sich in Wahrheit um Märkte, Rohstoffe,
Transportnetze und geopolitische Stützpunkte dreht. Und diesen Krieg bezahlen die Arbeiter:innen in der Ukraine und in Russland nicht selten mit ihrem Leben. Wir Arbeiter:innen hierzulande – und weltweit – bekommen diesen Konflikt zu spüren, sehen wir uns doch mit Lebensmittel- oder Düngemittelknappheit und explodierenden Preisen für Energie oder Bedarfsgegenstände konfrontiert.

Dass imperialistische Mächte um eine bereits aufgeteilte Welt Krieg führen und Deutschland
aufrüstet, ist kein Zufall. Es sind die logischen Folgen eines Systems, das nach außen wachsen und im Inneren uns noch schärfer ausbeuten will. Das zunehmend unverhohlene Weltmachtstreben der BRD seit 1989 wurde und wird von der schrittweisen Aufkündigung der Sozialpartnerschaft durch das Kapital begleitet.

Währenddessen trägt die Hauptlast der Inflation unsere Klasse. Die Preise, ob beim Tanken oder beim Strom, steigen jedoch  nicht einfach so – sie werden erhöht. Sie werden erhöht und das für den Profit. Gerade erleben wir, wie mit der Begründung des Krieges unsere Gehälter angetastet werden und wie in jeder Tarifrunde, ob im öffentlichen Dienst oder der M+E-Industrie, sich die Kapitalisten bei Forderungen nach einem tatsächlichen Inflationsausgleich querstellen.

Gleichzeitig durften 95 Energie- und Lebensmittel Konzerne ihre Gewinne innerhalb eines Jahres verdoppeln. Denn was tut die Regierung? Die „Ampel“ stellt sich schützend vor die Kapitalisten und ihre Konzerne, versucht mit der sogenannten „konzertierten Aktion“ unsere Tarifkämpfe zu lähmen und wirft uns mickrige Entlastungspakete hin.
Die Entlastungspakete bleiben nicht nur weit hinter unseren tatsächlichen Bedürfnissen zurück, sondern begegnen ständig steigenden Kosten mit dreisten Einmalzahlungen. Damit wir die Füße stillhalten, gibt man uns von Steuern finanzierte Hilfen. Umgangssprachlicher könnte man so etwas getrost „Verarsche“ nennen.

Statt dringend benötigte Gelder in Bildung, Soziales oder die öffentliche Daseinsvorsorge zu stecken, werden kurzerhand Milliarden für die Aufrüstung der Bundeswehr verpulvert. Damit die Bundeswehr für den nächsten großen Krieg mit deutscher Beteiligung bereit ist, macht man gerne Abstriche bei unserem Lebensstandard. Der in der Natur des Systems liegende Profitmaximierungszwang wird von den Kapitalisten über jedes gesellschaftliche Bedürfnis gestellt. Obwohl wir Arbeiter:innen es sind, die den gesellschaftlichen Reichtum produzieren, baden die Wohnungskrise, die Mobilitätskrise und die Umweltkrise wir aus.

Proletarier aller Länder vereinigt Euch!
Die Arbeiter:innen in Frankreich, Großbritannien, Belgien oder auch Griechenland gehen derzeit unbeirrt voran und zeigen, welche Kraft wir entfalten können, wenn wir uns gemeinsam gegen die Angriffe von Staat und Kapital auf unsere Lebens- und Arbeitsbedingungen wehren. Sie schrecken vor unmissverständlichen Mitteln des Streiks nicht zurück.

Ob in der Metallbranche oder im Sozial- und Erziehungsdienst, ob im Gesundheitswesen oder in der Abfallwirtschaft beschäftigt – wir sind eine Klasse! Und nur dann, wenn wir als solche für unsere Bedürfnisse und Perspektiven kämpfend zusammenkommen, können wir Erfolg haben!

Dafür müssen wir am 1. Mai, am internationalen Kampftag der Arbeiter:innen, unsere verschiedenen Kämpfe vereinen und auf der Straße deutlich zeigen, dass wir Seite an Seite stehen. Die vergangenen Tarifrunden haben gezeigt, dass es gerade in Zeiten von Krieg und Krise offensive Kämpfe braucht, denn: Geschenkt gibt es nichts! Aber mehr noch: Lasst uns gerade am 1. Mai zeigen, dass eine Gesellschaft jenseits des Kapitalismus notwendig und sinnvoll ist. Denn uns genügen keine angestaubten Rituale oder leere Worte rund um den 1. Mai! Statt das Vergangene als Asche aufzubewahren, müssen wir die politische Flamme anfachen, die den 1. Mai von Anfang an historisch geprägt hat.

Deshalb rufen wir, Arbeiter:innen verschiedener Branchen und politisch Aktive, zu einer antikapitalistischen und klassenkämpferischen Beteiligung an den 1. Mai-Demonstrationen des DGB in Waiblingen und Stuttgart auf. Nur unsere Klasse ist in der Lage, den Kapitalismus auf den Müllhaufen der Geschichte zu werfen! Eine andere Gesellschaft ist möglich und ist nicht aufzuhalten, wenn sich die Arbeiter:innen vereinen. Nur eine andere Gesellschaft, in der die Arbeiter:innen über die Produktionsmittel verfügen, in der die Wirtschaft entsprechend der gesellschaftlichen Bedürfnisse geplant ist macht es möglich gemeinsam, in Frieden am Fortschritt der Menschheit zu arbeiten.

Gegen Krieg, Krise und Kapitalismus!

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