20.000 Metall Arbeiter:innen streiken in Cádiz – Südspanien

Werkschließungen, Reallohnverluste durch hohe Inflation, Entlassungen – diese Themen beschäfitgen Arbeiter:innen natürlich auch in anderen Ländern. Ganz zu recht lautet ein bekanntes Sprichwort: „Die Grenzen verlaufen nicht zwischen den Völkern, sondern zwischen oben und unten„, also zwischen Kapital und Arbeit. Die Abwälzung der Krise auf dem Rücken der Arbeiter:innenklasse, während die Kapitalisten und Aktionäre Profite erwirtschaften ist überall Realität, wo der Kapitalismus vorherrscht. In Südspanien wehren sich Kolleg:innen seit Anfang der Woche gegen die Krisenabwälzung auf ihrem Rücken mit kämpferischen Aktionen.

Seit viert Tagen streiken Arbeiter:innen der Metallindustrie der spanischen Stadt Cádiz und dem Nachbarort Puerto Real. Seit Dienstag Mitternacht legten sie nicht nur die Lohnarbeit nieder, sondern errichteten an den Zugängen zu zentralen Produktionsstätten und Industriehäfen Barrikaden. Die Polizei reagierte prompt mit dem Einsatz bereits vorher aus anderen Regionen zusammengezogener Spezialeinheiten. Ganz im Sinne der Arbeitgeberverbände versuchten sie, den Protest bereits in der ersten Nacht im Keim zu ersticken. Dabei gingen sie mit äußerst brutaler Repression vor, auf Steinwürfe und brennendes Sperrholz folgten Gummigeschosse und Tränengas. Der Widerstand konnte aber bisher nicht gebrochen werden. Entschlossen und militant setzen sich die Arbeiter:innen aktuell zur Wehr und haben sogar seitdem die Fernverkehrsstraße und Bahnstrecke in Cádiz besetzt.

In der Provinz Cádiz herrscht eine Arbeitslosenquote von fast 30 Prozent, viele Menschen können sich auch durch Lohnarbeit nur ein Leben am Existenzminimum finanzieren. Wie hier in Deutschland ist auch in Spanien die Inflation hoch, deshalb fordern die Streikenden u.a. Lohnerhöhungen um ihre inflationsbedingten Verluste auszugleichen. In Puerto Real betreibt der internationale Riesenkonzern Airbus eine Fertigungsanlage. Der Konzern will diese in eine andere Stadt verlagern um billiger zu produzieren und Lohnkosten zu sparen, obwohl der Konzern mittlerweile wieder Gewinne erwirtschaftet.

Einige Forderungen der Streikenden:

  • Mindestlohn von 1500 Euro in der Branche
  • Eine Verkürzung der Arbeitszeit
  • Gegen die Schließung vom Airbus Werk in Puerto Real
  • Gegen Entlassungen bei Alestis (Zuliefere Flugzeugbau)
  • Gegen die Vernichtung von Arbeitsplätzen in der Zulieferindustrie


Weitere Hintergründe und Infos auf labournet.de

Bilder und Vides auf Twitter gibt es u.a. bei Sindicato del metal de la Bahía de Cádiz und unter #HuelgaDelMetal oder #HuelgaIndefinida, siehe auch ein Video der Auseinandersetzung mit der Polizei

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