IG BCE setzt Tarifverhandlungen wegen Krieg aus?
In der Krise streiken, was sonst?!
Die Tarifverhandlung in der Chemie-Industrie wurden bis Oktober ausgesetzt. Das heißt für 580.000 Kolleg:innen, dass sie im Mai eine Einmalzahlung von 500 – 1.500€ erhalten. Als Begründung für dieses Vorgehen wird der Ukraine-Krieg, die hohen Energiepreise und die steigende Inflation angeführt. Bis zum Oktober bleibt also der alte Tarifvertrag bestehen, es werden keine Streiks und sonstige Arbeitskampfmaßnahmen kommen.
Pause im Klassenkampf?
Arbeitgeber und Teile der Gewerkschaftsführungen, nicht nur in der IG BCE, argumentieren, angesichts der „unsicheren“ Lage wäre jetzt der falsche Zeitpunkt für Arbeitskampf. Für uns Arbeiter:innen heißt das: wir sollen still halten und akzeptieren, dass wir real immer weniger von unserem Lohn haben. Die Kapitalisten beuten uns wie gehabt im Betrieb aus, während sie uns durch explodierende Lebensmittelpreise auch auf diesem Wege noch mehr Geld aus der Tasche ziehen. Eine Aussetzung von Tarifkämpfen ist kein (temporäres) Ende im Klassenkampf. Nur unsere Seite verzichtet auf Gegenwehr. Der Klassengegner bereichert sich weiter an uns!
Gegen Kriege, Krise und Teuerung als Klasse kämpfen!
Gerade in Krisenzeiten braucht es eine offensive Gewerkschaftspolitik, die unsere Errungenschaften und unseren Lebensstandard verteidigt. Jetzt wegen eines „äußeren Feindes“ zurückzustecken, hilft nur den Kapitalisten. Die Inflation ist keine Naturgewalt, sonder Ergebnis der kapitalistischen Marktwirtschaft. Ihren Folgen können wir nicht gemeinsam mit unseren Ausbeutern begegnen – wir müssen selbst für eine Krisenlösung zu unseren Gunsten kämpfen. Das heißt auch in der Gewerkschaft für angemessene Tarifforderungen und eine kämpferische Durchsetzung dieser einzutreten.
Am 1.Mai auf die Straße!
Wir gehen in Waiblingen und Stuttgart auf die Straße, weil wir unsere Gewerkschaften zu dem machen wollen, was ihre zentrale Aufgabe ist: Kampforganisationen der Arbeiter:innenklasse zur Verteidigung unserer Rechte. Und wir wollen keine Gesellschaft in der eine Krise die andere jagd, in der wir uns immer nur gegen neue Zumutungen wehren. Wir wollen unser Schicksal selbst in die Hand nehmen, wir wollen eine Zukunft, in der wir Arbeiter:innen darüber entscheiden wie und was produziert wird. Wir wollen eine Gesellschaft ohne Konkurrenz die zu Kriegen eskaliert und ohne Krisen, an denen sich einige wenige Superreiche berreichern.
Für mehr Infos → 1maiaufdiestrasse.info