Warnstreik bei Mann+Hummel in Ludwigsburg
Bei Mann+Hummel in Ludwigsburg beteiligten sich am 4. März über 200 Kolleg*innen der Frühschicht am Warnstreik. Wir waren mit ein paar Leuten ebenfalls vor Ort um die Kolleg*innen zu unterstützen. Aktuell läuft die Tarifrunde der Metall- und Elektroindustrie. Die Kapitalisten versuchen das Rad zurückzudrehen. Sie fordern nicht nur eine Nullrunde, sondern die Rücknahme vieler Errungenschaften, die über viele Jahre von der Gewerkschaftsbewegung erkämpft wurden. Gegen die Angriffe der Unternehmensverbände von SÜDWESTMETALL regt sich Widerstand. Zehntausende beteiligten sich in den letzten Tagen bundesweit an Aktionen und Warnstreiks. Es kann gut sein, dass es zu einer weiteren Eskalation und der Ausweitung der Arbeitskämpfe kommt. Bei Mann+Hummel selbst sollen ebenfalls Jobs abgebaut werden. Wir sind der Meinung, dass zuerst mal das Management abgebaut werden sollte, nicht die Belegschaft.
Hier sei auch noch einmal auf unseren Text zur Tarifrunde hingewiesen, in dem wir unsere Gedanken dazu ausführen.
Unser Flugblatt:
Ist dein Job auch bedroht? Noch vor wenigen Jahren galt Arbeit in der Metall- und Elektroindustrie als sicher. Aber jetzt stehen die Zeichen auf Krise, Ende von Produkten und Standortschließung. Während die Azubis oft keine sichere Übernahmeperspektive haben, müssen viele von uns um ihre Rente fürchten. Wir leisten die Arbeit, aber jetzt wird entlassen und geschlossen? Löhne gekürzt, Boni gestrichen? Die einen verlieren ihre Jobs- für die anderen bedeutet, dass oft mehr Arbeit! In derselben Arbeitszeit, bei gleichem Lohn- also am Ende weniger Lohn. Wo ist denn diese „Leistung“ die sich irgendwann lohnt?
Es könnte auch alles anders sein. Denn dass so vieles schlecht ist, ist erklärbar. Der Kern all dieser Probleme ist die Orientierung auf Profit, die Orientierung auf Profit entspringt dem Privateigentum an Firmen. Obwohl wir es sind die Produkte, Reichtum und Wohlstand erarbeiten, kassieren die Besitzer der Unternehmen die Profite, ja leben von unserer Arbeit.
Eine sozialistische Gesellschaft, in der die Firmen von denen verwaltet und betrieben werden, die in ihnen arbeiten, würde keines der oben genannten Probleme kennen. Jeder Umbruch in der Technik, würde zum Wohl der Menschen geschehen. Wenn Produkte nicht mehr gebraucht werden würden, würde niemand einfach gefeuert werden. Arbeit würde einfach zu Gunsten schönerer Dinge reduziert werden, oder dort eingesetzt werden, wo es sie braucht, ohne dass der Lebensstandard leidet. Sowieso würden wir als Gesellschaft gemeinsam entscheiden welche Technik wir haben wollen. Der Sozialismus ist keine schreckliche Diktatur, wie es uns Milliardäre und ihre Politiker immer gern erzählen, er ist die demokratische Planung unserer Leben, eine Gesellschaft der sozialen Sicherheit und damit Freiheit.
Wir, Solidarität und Klassenkampf Stuttgart und Region, kämpfen im jetzt für die Sicherung von Standorten und Arbeitsplätzen. Für eine gute Rente, Übernahme von Azubis, mehr Lohn und weniger Stress auf Arbeit. Aber auch für eine sozialistische Gesellschaft, in der diese Fragen auf Dauer beantwortet sind. Bei uns kann man mitmachen! Wir unterstützen Aktionen und gewerkschaftliche Organisierung. Denn sie sind der erste Schritt für den Zusammenschluss der ArbeiterInnen* und Arbeiter.
Die Chefs sind auf unsere Arbeit angewiesen- sie sind von uns abhängig, nicht andersrum, auch wenn sie gerne das Gegenteil behaupten. Machen wir dieses Verhältnis klar- organisiert euch gewerkschaftlich- und politisch- bei Solidarität und Klassenkampf.