Die Wohnungskrise angesichts der Corona-Pandemie
Im Moment steht unsere Gesellschaft und damit wir alle aufgrund des Corona-Virus vor einer besonderen Herausforderung. Während Milliarden in Unternehmen und Banken gepumpt werden, müssen wir anderen schauen, wo wir bleiben. Bereits jetzt haben unzählige Menschen ihre Jobs verloren oder wurden in Kurzarbeit geschickt. Wiedereinmal trifft es diejenigen, die prekär beschäftigt sind und für ihre Arbeit schlecht entlohnt werden, am stärksten.
Die Schwachstellen des kapitalistischen Systems werden in der jetzigen Situation besonders drastisch sicht- und spürbar. So verdeutlicht die Krise einmal mehr, wie wichtig Wohnraum ist – nicht nur für das Individuum, sondern für die ganze Gesellschaft. Wer in einer überfüllten Geflüchtetenunterkunft oder Frauenhaus wohnt, hat gar nicht die Möglichkeit, sich zum Schutz vor einer Infektion zu isolieren. Viele, denen in den vergangenen Tagen der Job gekündigt wurde, denen als Selbstständige der Verlust ihrer Existenz droht oder die als FreiberuflerInnen derzeit keine Aufträge erhalten, sind nicht mehr in der Lage, ihre Miete zahlen zu können.
Auch wenn die am 28. März in Stuttgart und vielen anderen Städten Europas angedachte Demo gegen Mietenwahnsinn aufgrund der Lage verschoben werden muss: wir kämpfen weiter! Die Wohnungsfrage ist weder gelöst, noch auf Eis gelegt – im Gegenteil, sie verschärft sich.
Ironischerweise redet der Eigentümerverband Haus & Grund derzeit davon, MieterInnen und Vermieter müssten jetzt zusammenstehen. Wie dreist! Wenn man überlegt, dass die Angehörigen eben jenes Verbands und große Immobilienkonzerne uns monatlich einen erheblichen Teil unseres Gehaltes aus der Tasche ziehen, uns zwangsräumen, die Miete erhöhen und dringend benötigten Wohnraum leerstehen lassen.
Stellt euch vor, Wohnraum wäre nicht Eigentum von Immobilienkonzernen und somit keine Ware, mit der spekuliert und Profit erzeugt wird, sondern in öffentlicher oder kollektiver Hand. Dann könnten wir uns angesichts der Corona-Pandemie zumindest was das Dach über unserem Kopf angeht entspannen und uns würde neben all den aktuellen Herausforderungen nicht auch noch der mögliche Verlust unserer Wohnung belasten!
Nach wie vor gilt deswegen unser Motto: Enteignen ist die halbe Miete, Kapitalismus abschaffen die ganze!
Wir fordern nicht, wir kämpfen selbst!
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Für höhere Löhne und günstige Mieten
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Für die entschädigungslose Enteignung von Immobilienkonzernen
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Für ein System, in dem es um uns Menschen und nicht um Profite geht
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Für die Abschaffung des Kapitalismus!
Als Teil des bundesweiten Aktionsbündnisses gegen Verdrängung und Mietenwahnsinn unterstützen wir deren Statement.
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