Frauenkampftag 2020
Anläßlich des Frauenkampftags am 8. März organisiert das Aktionsbündnis 8. März, dessen Teil auch wir sind, am Samstag, 7. März einen Aktionstag und am Sonntag, 8. März eine Demo. Wir rufen zu beidem auf und dokumentieren unten den Aufruf des Aktionsbündnisses. Mehr Informationen findet ihr unter www.aktion-frauen.tk.
Aktionstag 07.03.2020:
12:00 – 16:00 Uhr, Treffpunkt im DGB-Haus, Willi Bleicher Straße 20, Stuttgart. Details.
Internationaler Frauen*kampftag mit Kundgebung und Demo
08.03.2020, 11.30 Uhr, Karlsplatz
Aufruf zum Frauenkampftag 2020:
Selbstbestimmt: Im Job, zu Hause, überall!
Kennst du das auch: Du kommst nach einem stressigen Arbeitstag nach Hause und musst dich noch um den ganzen Haushalt kümmern? Hat es dich schon mal geärgert, dass die Betreuung der Kinder oder die Pflege von Angehörigen immer an dir hängen bleibt?
Das Ganze hat System und es heißt: unbezahlte Reproduktionsarbeit. Bis heute sind es hauptsächlich Frauen*, die die Verantwortung für Kinder, Haushalt und Angehörigenpflege übernehmen. Mütter bringen doppelt so viel Zeit dafür auf wie Väter – nämlich sechs Stunden am Tag. Und es sind nur 29 Prozent aller Männer, die täglich Arbeit im Haushalt übernehmen.
Zu dieser unbezahlten Sorgearbeit kommen noch unsere schlecht bezahlten Jobs hinzu, unsicher, häufig in Teilzeit und befristet. Viele Frauen* bekommen dadurch nur wenig Rente und geraten schon vorher in eine finanzielle Abhängigkeit von ihren Partnern. Daher ist es für viele Frauen* unmöglich, sich aus einer gewaltvollen Beziehung zu lösen. Trauriger Alltag in Deutschland, wo jeden Tag ein Mann versucht, seine (Ex-)Partnerin zu töten, was auch häufiger als jeden dritten Tag geschieht!
Der aktuelle Antifeminismus von Konservativen und Rechten greift die Errungenschaften der Frauen*bewegung an. Sie propagieren traditionelle Frauen- und Familienbilder und kriminalisieren noch immer Schwangerschaftsabbrüche.
Nicht mit uns!
Lasst uns gemeinsam für Gleichberechtigung und Selbstbestimmung aktiv werden. Wir wollen nicht weiter doppelt ausgebeutet werden – schlecht bezahlt im Job und unbezahlt zu Hause. Wir wollen, dass sich alle gleichermaßen und gemeinsam um Mitmenschen und Haushalt kümmern. Wir wollen eine angemessene Anerkennung – auch finanziell – für unsere Arbeit. Und wir wollen mehr freie Zeit für uns selbst und für politisches Engagement.
Rund um den 8. März 2020 – dem internationalen Frauen*kampftag – wollen wir mit zahlreichen kreativen Aktionen sichtbar und spürbar machen, wie viel wir für die Gesellschaft leisten. Wir rufen alle Frauen* dazu auf, die Arbeit, die wir sonst so selbstverständlich übernehmen, liegen zu lassen!
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