[Geislingen] Arbeitskampf bei WMF
Mehrere tausend Menschen beteiligten sich heute an einer Kundgebung und Menschenkette rund um den Konzernsitz der WMF AG in Geislingen an der Steige. Zu der Protestaktion hatte die Gewerkschaft IG Metall aufgerufen, um gegen die Pläne des Finanzinvestors Kohlberg Kravis Roberts & Co., der hier 700 Arbeitsplätze abbauen will, zu mobilisieren. Das wäre der größte Personalabbau in der 161-jährigen Geschichte des Haushaltswarenherstellers.
Sozialpartnerschaft oder Klassenkampf?
Auf der Kundgebung appelierten vor allem die Redner von bürgerlichen Parteien an das „Verantwortungsgefühl“ des Vorstands, während nur vereinzelt die Kampfbereitschaft der Belegschaft beschworen wurde.
Auch innerhalb gewerkschaftlicher Kreise ist die Zielsetzung und geeignete Form dieses Arbeitskampfes umstritten. So hoffen Betriebsräte bei WMF teilweise ebenfalls auf „Mitgefühl“ des Vorstandes oder sind durchaus bereit über „Änderungen“, die einen Stellenabbau bedeuten würden, mit dem Vorstand zu verhandeln. Ausserdem muss zur Kenntnis genommen werden, dass auch rückschrittliche Kräfte mit dementsprechenden Forderungen, Teil der Proteste sind.
Gerade vor diesem Hintergrund ist es notwendig fortschritliche und klassenkämpferische Inhalte bei den Aktionen zu vertreten und die linken Kräfte zu unterstützen.
Hoch die Internationale Solidarität!
Linke AktivistInnen forderten auf Schildern, Transparenten und mit Parolen wie „Schulter an Schulter, Hand in Hand, streiken wie in Griechenland“ eine kämpferische Gewerkschaftsarbeit.
Insgesamt kann es als Erfolg gewertet werden, dass tausende Menschen an der heutigen Aktion teilnahmen. Um den Kampf für die Arbeitsplätze der KollegInnen letztlich gewinnen zu können wird es letztlich erforderlich sein, die Kämpfe auszuweiten und auch auf anderen Ebenen erfolgreich zu führen.