Streik bei Norgren in Großbettlingen
Ende August wurde den etwa 100 MitarbeiterInnen im Norgren Werk Großbettlingen (Lkr. Esslingen) mitgeteilt, dass ihr Werk zum Ende des Jahres geschlossen werden soll. Seither hat sich die Belegschaft mit dem Ziel vernetzt, dies zu verhindern. Seit dem 14. Oktober befinden sich die KollegInnen nun im Streik, bereits zuvor fand ein fünftägiger Warnstreik statt. Unterstützt werden sie hierbei durch die IG Metall und viele solidarische Initiativen.
Die Androhung, das Werk zu schließen stand schon mehrmals im Raum
Bereits 2007 und 2009 wurde die Großbettlinger Belegschaft des Pneumatik- und Hydraulikherstellers mit Schließungsplänen konfrontiert. Das zum weltweit agierenden Imi-Konzern gehörende Unternehmen möchte zum Zwecke der Profitsteigerung schon seit längerem einen Großteil seiner Produktion nach Tschechien verlagern. Damals hat man sich gegen diese Pläne erfolgreich zur Wehr gesetzt. Inzwischen ist ein fast alle der Beschäftigten gewerkschaftlich organisiert. In der Urabstimmung für den aktuellen Streik stimmten 97% dafür und auch aktuell beteiligen sich nahezu alle KollegInnen an dem Streikposten vor dem Werksgelände.
Angespannte Situation
Die Geschäftsführung möchte offensichtlich um jeden Preis den Standort schließen. Bereits bei der Verkündung der Planungen wurden Securitys auf das Werksgelände geholt, die seither rund um die Uhr das Gelände bewachen. Auf den Streik reagiert Norgren nun mit dem Einsatz von LeiharbeiterInnen als Streikbrecher. Die KollegInnen halten inzwischen rund um die Uhr Wache vor dem und um das Betriebsgelände. Das Blockieren der Zufahrt wurde inzwischen durch das Landratsamt Esslingen untersagt. Dennoch möchten die Großbettlinger ArbeiterInnen mit ihrem Kampf verhindern, dass weitere Produktionsstraßen abtransportiert werden. Auch weitere Demonstrationen in den kommenden Wochen sind angedacht.
Viel Solidarität und Unterstützung
Nicht nur die IG Metall Esslingen, sondern auch viele NachbarInnen, Belegschaften anderer Betriebe und Initiativen unterstützen die Belegschaft. Auch wir als Stuttgarter Initiative Klassenkampf haben den KollegInnen einen Besuch abgestattet. Ein Genosse berichtete von einer ähnlichen Auseinandersetzung vor drei Jahren bei KBA Metallprint in Stuttgart. Hier konnte man sich erfolgreich gegen eine geplante Werksschließung zur Wehr setzen. Ausserdem wurde eine Solidaritätserklärung übergeben und Unterstützung angeboten. Erste Ideen waren ein Filmabend am Streikposten und Erfahrungen auszutauschen.
Unsere Solidaritätserklärung
Liebe Kolleginnen und Kollegen,
wir, die Aktiven der Stuttgarter Initiative Klassenkampf, solidarisieren uns mit eurem Arbeitskampf und verurteilen die Pläne der Norgren Geschäftsführung, das Werk in Großbettlingen komplett zu verlagern. Obwohl hier im Werk schwarze Zahlen geschrieben werden, sollen eure Arbeitsplätze vernichtet werden. Das Ziel hierbei ist offensichtlich ein größtmöglicher Profit.
Euer mehrwöchiger Streik ist sicher die richtige Antwort auf diesen Angriff. Uns beeindruckt euer Zusammenhalt und eure Entschlossenheit im Kampf gegen diesen Umstrukturierungsversuch. Dem Druck der Securitys in den Werkshallen und dem Versuch der Spaltung durch die Geschäftsführung setzt ihr eure Solidarität entgegen. Wir wünschen Euch viel Erfolg und Durchhaltevermögen in diesem, eurem Arbeitskampf.
Initiative Klassenkampf Stuttgart
www.initiative-klassenkampf.tk
weiterfürende links
www.initiative-klassenkampf.tk
www.jungewelt.de/2013/10-19/046.php
Spendenkonto
Empfänger: IG Metall
Konto-Nr: 1040
Bank: Helaba
BLZ: 500 500 00
Verwendungszweck: Streik Norgren
Besucht die KollegInnen am Streikposten
Albstraße 13, 72663 Großbettlingen