Soziale und politische Kämpfe in der Türkei
Veranstaltung mit der türkischen Baugewerkschaft İNŞAAT-İŞ
Die Baugewerkschaft İNŞAAT-İŞ existiert seit fünf Jahren, in dieser Zeit hat sie über 30 erfolgreiche Arbeitskämpfe geführt. Doch auch darüber hinaus ist die Gewerkschaft in sozialen sowie politischen Kämpfen aktiv. Bei dem Massaker in Ankara, im Zuge dessen über 100 Menschen ermordet wurden, hat İNŞAAT-İŞ 6 Mitglieder verloren.
In der Baubranche der Türkei herrschen höchst prekäre Arbeitsbedingungen. Von den über 1 Millionen BauarbeiterInnen im privaten Sektor, sind weniger als 1000 gewerkschaftlich organisiert. Zwischen 2002 und 2014 sind 14.700 Arbeiter bei „Arbeitsunfällen“ gestorben, davon 5000 im Baugewerbe. İNŞAAT-İŞ begann 2010, beim Arbeitskampf der Baufirma Sapphire, als Initiative und Verein für BauarbeiterInnen aktiv zu werden. Seit dem 5. August 2014 ist die Gewerkschaft offiziell anerkannt. Wegen ihrer offensiven Aktionen und vieler Erfolge ist İNŞAAT-İŞ in der Türkei sehr beliebt.
Die Gewerkschaft führt außerdem seit Februar 2015 eine Kampagne für ein Gesundheitszentrum in Kobane. Neben einer Spendenkampagne und Infoständen in der Türkei und Europa organisiert sie auch Delegationen nach Rojava.
Im Rahmen der Veranstaltung möchten wir mit dem Vorsitzenden von İNŞAAT-İŞ Mustafa Akyol über die Situation und gewerkschaftlichen Kämpfe in der Baubranche diskutieren. Außerdem soll es um die politische Situation in der Türkei nach dem Bombenattentat in Ankara gehen.
Termin: Dienstag, 8. Dezember 2015, um 19 Uhr
Linkes Zentrum Lilo Herrmann, Böblinger Str. 105, Stuttgart
Eine Veranstaltung von Alinteri in Kooperation mit der Initiative Klassenkampf