Erster Warnstreik bei Dräxlmaier in Sachsenheim

Nach unveränderter Ausgangslage, wir berichteten, weigert sich die Firma Dräxlmaier weiterhin in Verhandlungen um einen Tarifvertrag zu treten. Von den Einschüchterungsversuchen und vergifteten Bestechungsangeboten seitens der Geschäftsführung, blieb die Belegschaft unbeeindruckt und hat letzten Freitag mit sehr großer Beteiligung bei den Warnstreiks, in allen drei Schichten, ein klares Signal gesetzt. Die Kollegen haben deutlich gemacht, dass sie bereit sind für ihr Recht zu kämpfen und stärken ihre besonders unter Druck stehenden Kollegen im Betriebsrat den Rücken.

Die Stimmung war durchweg gut und wurde von Redebeiträgen weiter angeheizt. Während die Polizei damit beschäftigt war die Pyrotechnik vom Veranstalter zu beschlagnahmen, machten wir zusammen mit den Beschäftigten ein Gruppenbild.

Ebenfalls beteiligten wir uns mit einem Transparent, Fahnen und Grußwort. Dieses könnt ihr hier nachlesen.

Wir werden auch die kommenden Auseinandersetzungen im Dräxlmaier-Werk in Sachsenheim unterstützen.

 

Liebe Kolleginnen und Kollegen,

ich darf heute für die Gruppe „Solidarität und Klassenkampf“ zu euch sprechen, danke dafür.
Erstmal kurz zu uns: Wir sind eine linke Gruppe und wir glauben, dass wir Arbeiterinnen und Arbeiter uns gemeinsam wehren und für unsere Rechte kämpfen müssen.
Deshalb unterstützen wir unsere Kolleginnen und Kollegen in den Krankenhäusern im Kampf für eine angemessene Bezahlung und mehr Personal.
Deshalb unterstützen wir auch euch, damit im Dräxlmaier Konzern endlich mal nach Tarif bezahlt wird.
Solidarität und Klassenkampf heißt für uns gemeinsam unsere Interessen durchsetzen und zwar auch über Betriebsgrenzen hinweg!

Nun zum heutigen Thema.
Der Dräxlmaierkonzern weigert sich einen Tarif zu verhandeln, ja er weigert sich überhaupt ordentlich zu verhandeln.
An der wirtschaftlichen Lage kann es wohl kaum liegen.
Die Dräxlmaier Familie ist auf Platz 85 der reichsten Deutschen. 2,6 Milliarden Euro hat sie laut einem Zeitungsartikel an Vermögen erwirtschaftet. Da sollte doch wohl genug Geld da sein um Tariflöhne zu zahlen oder?!
Vor allem wenn man bedenkt, dass es gar nicht die Familie Dräxlmaier war, die dieses Vermögen erarbeitet hat, sondern viele tausend Arbeiterinnen und Arbeiter! Doch die Reichen werden uns niemals freiwillig etwas abgeben, denn im Kapitalismus geht es für sie immer nur um eins: Mehr Profit.
Ihr, liebe Kolleginnen und Kollegen, sorgt dafür, dass der Laden läuft und nicht irgendwelche Manager. Ihr habt es verdient mit Respekt behandelt zu werden. Deswegen ist der heutige Streik genau die richtige Antwort auf das Verhalten eures Managements. Vielleicht merkt auch Konzernchef Fritz Dräxlmaier selber, was es heißt, wenn die Arbeiterinnen sich wehren!

Die Zeiten, in denen die Familie Dräxlmaier mit ihren Arbeiterinnen und Arbeitern gemacht hat was sie wollte, sind vorbei. Ihr habt vorgemacht, dass es möglich ist Widerstand zu leisten.
Wir werden euch auch in Zukunft unterstützen. Vergesst nicht: Die Dräxlmaiers brauchen euch, nicht andersrum.
Denn wer braucht schon Kapitalisten?! Wir nicht!

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