Bosch AS Geschäftsführer in Benningen konfrontiert

Heute haben wütende Arbeiter:innen aus der Region und Aktive von Solidarität und Klassenkampf, Hanns Ketteler, Geschäftführer von Bosch AS Bietigheim-Bissingen, bei sich zu Hause in Benningen am Neckar konfrontiert. Ketteler setzt den Abbau der Produktion vor Ort durch und vernichtet damit Arbeitplätze und Perspektiven von hunderten Menschen. In Benningen wurden Plakate und Transpis aufgehängt und vor dem Haus von Ketteler eine Botschaft mit Sprühkreide hinterlassen.

Ein Hausbesuch?

Sicher ist es kontrovers jemanden in seinem Heimatort anzuprangern, aber die Vernichtung von Arbeitsplätzen und Perspektiven von hunderten Kolleg:innen und ihren Familien ist um einiges schlimmer. Bei dieser gibt es allerdings keinen Skandal, denn hier wird das „Eigentum der Firma Bosch“ respektiert. Eigentum dass aus der Arbeit von tausenden Menschen entstanden ist und entsteht.

Wir glauben dass Hanns Ketteler eine solche Konfrontation durchaus verschmerzen kann, gerade mit seinem sicheren Pöstchen in der Geschäftsführung und seinem mehr als ausreichenden Gehalt (Mehr als 100.000 € im Jahr). Gehalt den viele Arbeiter:innen bei Bosch, nicht nur in Bietigheim-Bissingen bald nicht mehr haben werden. Denn Bosch entlässt und baut ab, aber vor allem verlagert der Konzern: In Ungarn arbeiten mittlerweile über 15.0000 Menschen, in einem Land das kaum gewerkschaftliche Organisierung, Niedriglöhne und eine willige autoritäre und rechte Regierung- ein Traum für Unternehmer.

Kalkül der Kapitalisten

Hinter dem Abbau steht nicht, wie so oft von Kapitalisten betont, irgendeine Krise, sondern wirtschaftliches Kalkül. Bosch hat im Coronakrisenjahr 2020 einen vorraussichtlichen Gewinn von 2 Milliarden € erwirtschaftet. Nein es geht darum der vergleichweise gut organisierten Arbeiterinnen:klasse in Deutschland nach und nach Errungenschaften streitig zu machen. Deshalb spielt man Werke gegeneinander aus, schließt zuerst die kleineren Produktionsstandorte und verlagert in rechts-regierte osteuropäische Länder wie Polen oder eben Ungarn.

Diese Strategie fahren viele deutsche Großunternehmen, von Daimler über Mahle und Mann+Hummel bis eben zu Bosch.

Anläße für Wut und Abwehrkämpfe gibt es also mehr als genug.

Aber erst wenn wir diesen Angriffen von Oben als Klasse gemeinsam begegnen, können wir sie abwehren. Deshalb: aktive Solidarität mit dem Kampf der Bosch Belegschaft in Bietigheim!

Als Klasse kämpfen!

 

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