Bericht Kundgebung #savegastro #savekultur #save450

Arbeitslosigkeit, Armut und Niedriglöhne sind heutzutage keine Seltenheit in der Gastronomie, deshalb haben wir, die Intiative #SaveGastro uns mit rund 80 Leute den öffentlichen Raum genommen. Wir wollen den Kampf gegen diese Probleme mit einer Perspektive jenseits des Kapitalismus verbinden. Denn wenn wir uns gemeinsam und solidarisch mit den Kolleg*innen der verschiedenen Branchen zusammenschließen und uns organisieren, können wir auch etwas bewirken.

Mit Fahnen, Schildern und verschiedenen Reden haben wir deutlich gemacht, worum es uns denn geht. Als Intitiative #SaveGastro sind wir Teil von „Solidarität und Klassenkampf“, für uns haben zwei Kolleginnen gesprochen, die selbst in der Gastronomie arbeiten und die Folgen der Krise zu spüren bekommen. Außerdem haben ein Kollege aus der Veranstaltungsbranche, von der Gruppe „Alles für die Crew“, eine Ehrenamtliche der Gewerkschaft Nahrung-Genuss-Gaststätten (NGG) und Joe Bauer für die Kunst- und Kulturszene geredet.

Die verschiedenen RednerInnen schilderten die prekäre Situation, in der die Beschäftigten der Gastronomie, Kultur und Veranstaltungsbranche stecken: viele sind jetzt arbeitslos, in Kurzarbeit oder mussten gleich komplett die Branche wechseln. In den letzten Monaten gab es milliardenschwere Rettungspakete an große Unternehmen, wie zum Beispiel für die Lufthansa, während wir kaum oder gar nicht mehr unsere Miete zahlen können. Das zeigt, dass dieses System nicht in unserem Interesse handelt. Großunternehmen werden schnell gerettet und gleichzeitig Millionen Menschen allein gelassen. Das Krisenmanagement der Bundesregierung stellt Profite über unsere Gesundheit: Gastros, Kinos und Theater schließen- Busse, Bahnen, Shoppingmeilen, Betriebe und Fabriken sind voll mit Menschen. Und das Ergebnis? Die Infektionen steigen durch die Decke, Menschen sterben und ein Ende der Pandemie ist in weiter Ferne. Wir können dem aber sehr wohl etwas entgegenstellen.

Wir bleiben politisch aktiv, organisieren uns, bilden uns, engagieren uns in der Gewerkschaft wie auch darüber hinaus. Dabei geht es nicht darum die Pandemie nicht ernst zu nehmen. Im Gegenteil: die sozialen Probleme und Widersprüche, die durch den kapitalfreundlichen Umgang mit ihr entstehen müssen, angegangen werden.

Im Anschluss an die Kundgebung, zogen die Teilnehmer*innen noch mit einer lauten Demonstration durch die Innenstadt. Die Demo endete vor der DEHOGA-Zentrale, wo einige Plakate angebracht wurden, wie „Existenzangst statt Weihnachtsgans – DEHOGA“, „profitorientiert, ausbeuterisch und garantiert nicht auf deiner Seite – DEHOGA“ und „Minijobs sollen die Zukunft sein? Sei doch nicht so albern, Jochen!“. Der „Deutsche Hotel- und Gaststättenverband“ ist nämlich einer der vielen Akteure,die die Arbeitssituation und damit das Leben der Beschäftigten ganz direkt schlechter machen. Beispielsweise fordert DEHOGA die Erhöhung der Arbeitszeit auf 13 Stunden und wirbt für die Ausweitung von Minijobkonzepten. DEHOGA Sprecher*Innen werden als Repräsentanten „der Gastro“ gerne interviewt, repräsentieren aber nur die Kapitalseite. Die „Gastro“ die wir mit #SaveGastro meinen, sind die kleinen Inhabergeführten Läden und vor allem die Beschäftigten! KeineEigentümer von Hotelketten mit furchtbaren Arbeitsverhältnissen.

Es sind die Beschäftigten, aller Branchen, die durch ihre Arbeit, dass produzieren was man Kultur und Gesellschaft nennt. Die Bonzen und das Kapital verdienen nur an dieser Arbeit, profitieren von Staatshilfen und pressen uns mit Miete und in unseren Jobs aus.

Deshalb wollen wir weiter machen, organisieren wir uns als Beschäftigte, in unseren Betrieben und darüber hinaus! Für eine Gesellschaft ohne Profitwahn- eine Gesellschaft ohne Kapitalismus.

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