Aktion bei Erkert in Sulzbach an der Murr

Am letzte Woche Dienstag waren wir bei der Firma Erkert in Sulzbach an der Murr, um mit einem Transparent auf die betriebliche Situation aufmerksam zu machen. Bei diesem Automobilzulieferer traf die Geschäftsleitung beinahe keine Vorkehrungen zum Schutz ihrer MitarbeiterInnen vor Coronainfektionen. Im Gegenteil: Die Schichten begegnen sich noch, Arbeitsflächen werden nicht von professionellen Reinigungsteams gesäubert oder desinfiziert und bestätigte Coronafälle im Werk werden vom Management heruntergespielt. Als die Chefetage Kurzarbeit anmeldete, schloss der Betriebsrat eine Vereinbarung ab, die lediglich die Auszahlung des gesetzlichen Kurzarbeitergelds von 60% bzw. 67% für ArbeiterInnen mit Familie vorsah. Erst nach gewerkschaftlichem Druck mit Verweis auf den bestehenden Tarifvertrag, wurde das Kurzarbeitergeld auf 80% aufgestockt.

 

Zusätzlich zur Corona-Pandemie kommen noch die Folgen der bevorstehenden Wirtschaftskrise und des Transformationsprozess auf die KollegInnen in der Industrie zu. Die Kapitalisten wollen während der Krise vor allem ihre Profite retten und versuchen die Folgen auf unseren Schultern abzuwälzen: Kurzarbeit, Kündigungen, bewusste Inkaufnahme von Infektionen in der Belegschaft. Dagegen können und sollten wir uns zur Wehr setzen: Organisieren wir uns gerade während der Pandemie und kämpfen wir gemeinsam für unsere Interessen! Machen wir klar, dass der Laden ohne unsere Arbeit nicht läuft und wir deswegen mehr verdient haben, als Lohnverzicht und Infektionsrisiko auf der Arbeit!

 

Wir werden die Situation bei Erkert weiterhin aufmerksam verfolgen und versuchen, mit dort beschäftigten ArbeiterInnen Kontakte zu knüpfen. Gerade in Krisenzeiten zeigt sich die Notwendigkeit von gewerkschaftlicher Organisation, die sich auf eine aktive Belegschaft stützt. Wir wollen einen Beitrag dazu leisten, dass sich die KollegInnen zunächst für ihre dringendsten Tagesinteressen organisieren, aber auch darüber hinaus. Gemeinsam können wir den Druck auf die Firmenleitung erhöhen, bis wirksame Maßnahmen für den Schutz der Kolleginnen und Kollegen umgesetzt werden.

 

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